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HTTP-Statuscodes & ihre Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

HTTP-Statuscodes – oder auch Response Codes genannt – sind ein ständiger Begleiter der Suchmaschinenoptimierung, weshalb es umso wichtiger ist, sie zu verstehen und deuten zu können. Hier erfährst du, welche Statusklassen es gibt, welche Statuscodes die wichtigsten für SEO sind und wo Du die dreistelligen Zahlencodes findest und prüfst.


Inhaltsverzeichnis


Was sind HTTP-Statuscodes?

Das vorangestellte HTTP gibt hier schon einen Hinweis darauf, dass Statuscodes etwas mit der Technologie des World Wide Webs zutun haben müssen – und genau das ist der Fall. Sie stellen einen wichtigen Aspekt in der technischen Optimierung einer Webseite dar, weshalb sie zum Teilbereich der technischen SEO zählen. Das Hypertext Transfer Protokoll (HTTP) stellt sicher, dass dem Austausch von Dateien zwischen Webservern und Clients (z. B. deinem Webbrowser) nichts im Wege steht. In diesem Austausch werden auch die HTTP-Statuscodes bzw. der Statuscode einer bestimmten Seite gesendet.

Was passiert also, sobald Du z. B. eine Webseite aufrufst? Der Client – also Dein Browser – sendet im Hintergrund eine Anfrage an den Webserver. Als Teil der Antwort im HTTP-Header sendet der Webserver den HTTP-Statuscode an den Client zurück. Dieser gibt an, ob die Anfrage erfolgreich war, eine Weiterleitung stattgefunden hat oder ob Fehler in der Bearbeitung der Anfrage aufgetreten sind.

Der Nutzer selbst bekommt bei einer erfolgreichen Anfrage oder einer Weiterleitung von all dem, was im Hintergrund abläuft häufig kaum etwas mit. Treten jedoch Fehler auf, wird dies auch für den Nutzer sichtbar. Der wohl bekannteste Statuscode ist deshalb auch “404: Seite nicht gefunden”. Webseitenbetreiber weisen Nutzer dann häufig durch eine eigens erstellte 404-Fehlerseite darauf hin, dass die Anfrage nicht erfolgreich war.

 

Welche Statusklassen gibt es?

Die übermittelten HTTP-Statuscodes haben unterschiedliche Bedeutungen und werden sowohl vom Client als auch vom Crawler (z. B. Googlebot) unterschiedlich behandelt. Sie können in fünf Statusklassen eingeteilt werden, aus denen sich die Funktion der jeweiligen dreistelligen Ziffer ergibt. Welcher Statusklasse ein Statuscode angehört, wird durch die erste Ziffer bestimmt.

HTTP-Statuscode Klasse 1: Die Statuscodes 1xx übermitteln Informationen über die Bearbeitung der Anfrage an den Client.

HTTP-Statuscode Klasse 2: Statuscodes 2xx zeigen an, dass die Operation, also die Übermittlung, erfolgreich war. Die Webseite kann vom Browser problemlos angezeigt werden.

HTTP-Statuscode Klasse 3: Beginnen Statuscodes mit einer 3xx liegt hier eine Weiterleitung/Umleitung der aufgerufenen Adresse vor. Die Adresse ist nun unter einer neuen URL (Uniform Resource Locator) erreichbar und wird auf diese weitergeleitet. Bevor die Anfrage also vollständig bearbeitet wird, müssen hier zunächst noch weitere Schritte folgen.

HTTP-Statuscode Klasse 4: Die Statuscodes 4xx weisen auf einen Client-Fehler hin. Die Anfrage des Clients konnte hier nicht vollständig ausgeführt werden, was zu einem Fehler führt.

HTTP-Statuscode Klasse 5: Statuscodes 5xx geben an, dass die Anfrage aufgrund eines Server-Fehlers nicht beantwortet werden konnte.

Die wichtigsten HTTP-Statuscodes für SEO

Während es für jegliche Client-Anfragen die unterschiedlichsten HTTP-Statuscodes gibt, werden Dir in der Suchmaschinenoptimierung nicht alle davon begegnen. Es gibt jedoch einige Statuscodes, die für SEO relevant und wichtig sind. Dazu zählen die Folgenden.

Statuscode 200: Die Anfrage war erfolgreich

Der wohl beliebteste Statuscode für SEOs und Webseitenbetreiber ist 200 OK. Dieser gibt an, dass die Anfrage an den Webserver ohne Probleme ausgeführt und die Antwort erfolgreich an den Client zurückgeschickt werden konnte.

Statuscode 3xx: Die Seite wurde weitergeleitet

Die Weiterleitung/Umleitung – oder auch oft mit dem englischen Begriff Redirect bezeichnet – wird durch die Statuscodes 3xx realisiert. Befinden sich Ressourcen nicht mehr an gewohnter Stelle, wurden z. B. auf eine andere URL verschoben, dann sollte einer der folgenden Statuscodes hinterlegt werden.

So werden Nutzer und Website-Crawler automatisch auf die neue Seite weitergeleitet. Hier wird zwischen permanenten und temporären Weiterleitungen unterschieden, welche durch unterschiedliche HTTP-Statuscodes ausgedrückt werden. So können permanente Weiterleitungen z. B. für einen Wechsel von der alten HTTP-Version auf die neue HTTPS-Version genutzt werden, während temporäre Weiterleitungen für Wartungsarbeiten oder Kampagnenseiten verwendet werden können.

  • 301 – Moved Permanently: Die angeforderte Seite wurde permanent, also dauerhaft auf eine andere Seite verschoben.
  • 302 – Found (Moved Temporarily): Die angeforderte Seite ist temporär, also vorübergehend auf einer anderen Seite zu erreichen. Die alte Seite wird jedoch bald wieder erreichbar sein und bleibt deshalb erhalten.
  • 307 – Temporary Redirect: Die Seite wurde temporär weitergeleitet (s. Statuscode 302), jedoch darf mit diesem Redirect die Request Methode der Anfrage nicht verändert werden.
  • 308 – Permanent Redirect: Ähnlich wie der 301 Redirect wird eine Seite hier ebenfalls permanent weitergeleitet, jedoch darf auch hier die Request Methode nicht verändert werden.

Wer sich nun fragt, weshalb es die Redirects 307 und 308 gibt und wann diese verwendet werden, der findet in unserem morefire Blogartikel zu diesen Weiterleitungen eine ausführliche Antwort.

Redirects implementieren

In der Suchmaschinenoptimierung sind Weiterleitungen in manchen Fällen essentiell und kommen häufig zum Einsatz. Dabei ist die Implementation der Redirects ein sehr technisches Thema, weshalb es meist von Webentwicklern umgesetzt wird. Es gibt unterschiedliche Methoden Weiterleitungen einzustellen. Zwei davon kommen häufig zum Einsatz:

  • über die .htaccess-Datei: In einer .htaccess-Datei können die Bedingungen für die Weiterleitung in wenigen Zeilen hinterlegt werden. Für eine 301-Weiterleitung könnte der Code beispielsweise so aussehen:

RewriteEngine on
rewritecond %{http_host} ^beispielseite.de [nc]
rewriterule ^(.*)$ http://www.beispielseite.de/$1 [r=301,nc]

  • über den PHP-Header: Für PHP-basierte Anwendungen kann eine Weiterleitung auch über den PHP-Header erfolgen. Eine 301-Weiterleitung kann z. B. durch folgenden Code in der alten Datei hinterlegt werden:

<!--?php
Header( "[[HTTP]]/1.1 301 Moved Permanently" );
Header( "Location: http://www.beispielseite.de" );
exit
?-->

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Statuscode 4xx: Ein Client-Fehler ist aufgetreten

Werden Seiten von Webseiteninhabern gelöscht und nicht entsprechend weitergeleitet oder geben Nutzer eine falsche Adresse ein, so entsteht eine kaputte bzw. fehlerhafte Seite. Die Seite kann nicht aufgerufen werden, da sie nicht mehr existiert oder nie existiert hat, weswegen der HTTP-Header auf die Client-Anfrage einen Fehler zurücksendet. Der Status der Seite wird durch einen 4xx Code abgebildet.

  • 401 – Unauthorized: Bevor die Anfrage beantwortet werden kann, muss eine gültige Authentifizierung übermittelt werden. Meist sind Zugangsdaten, wie Nutzername und Passwort erforderlich.
  • 403 – Forbidden: Falls einem Client kein Zugriff auf die Seite gewährt werden darf, gibt der Webserver den Statuscode 403 aus und bricht die Anfrage des Clients damit ab.
  • 404 – Not Found: Die Seite konnte unter der in der Anfrage geschickten Adresse nicht gefunden werden, da sie nicht bzw. nicht mehr existiert.
  • Soft-404-Fehler: Ist auf der Seite kein Inhalt hinterlegt oder wird auf der Seite ein 404-Fehler angezeigt, der HTTP-Header übermittelt jedoch einen 200 OK Statuscode, spricht man von einem Soft-404-Fehler. Die Seite sollte dann entweder mit Inhalt befüllt oder weitergeleitet werden.
  • 410 – Gone: Ähnlich wie beim 404-Fehler kann die Ressource nicht gefunden werden, hier wird jedoch deutlich übermittelt, dass die Ressource nicht wieder kommt.

Statuscode 5xx: Ein Server-Fehler ist aufgetreten

Treten bei der Verarbeitung der Client-Anfrage Fehler auf, die sich auf Server-Probleme zurückführen lassen, werden vom Server Statuscodes der Klasse 5xx übermittelt.

  • 500 – Server Error: Die Anfrage kann aufgrund eines serverseitigen Fehlers nicht bearbeitet werden. Weitere Angaben zu den Gründen des Fehlers werden hier nicht angegeben.
  • 503 – Service Unavailable: Der Server ist derzeit nicht verfügbar, da er beispielsweise überlastet ist und die Anfrage aufgrund dessen nicht bearbeitet werden kann. Im Gegensatz zu Statuscode 500 kann hier für den Nutzer lesbar angegeben werden, wann er es nochmal versuchen soll.

Welche Bedeutung haben Statuscodes in der Suchmaschinenoptimierung?

Nun weißt Du bereits, welchen Zweck die HTTP-Statuscodes erfüllen und kannst Dir bei den ein oder anderen Punkten eventuell schon denken, weshalb diese auch für die Suchmaschinenoptimierung essentiell sind. Der Webbrowser ist nämlich nicht der einzige Client, der eine Bearbeitungsanfrage an den Webserver sendet, auch ein Crawler (z. B. Googlebot), durch den die Seiten auf den Suchergebnisseiten der Suchmaschinen landen, schickt eine Anfrage und erhält ebenfalls den HTTP-Statuscode als Teil der Antwort zurück. Unter anderem stellen die Statuscodes einer Webseite einen wichtigen Faktor für das Ranking einer Seite dar.

Redirects & SEO

Für eine Weiterleitung innerhalb einer Webseite oder bei einem Domain-Wechsel kann es verschiedene Gründe geben. Oft spielen Redirects bei einem Relaunch einer Webseite eine große Rolle, um URLs der alten Seite permanent auf neue URLs weiterzuleiten. Auch bei Duplicate Content kann man Redirects nutzen um zwei Versionen eines Inhalts zu vermeiden. Aber auch entstandene 404-Seiten sollten weitergeleitet werden. Hintergrund ist hier, dass ohne Weiterleitungen die Rankings der alten Seiten komplett verloren gehen können. Durch Redirects wird außerdem der Linkjuice größtenteils auf die neue URL übertragen und auch andere Ranking-Signale der alten Seite können berücksichtigt werden.

Permanenter oder temporärer Redirect?

Je nach Fall muss der Webseitenbetreiber entscheiden, welche Weiterleitung gesetzt werden soll, um eine Seite oder mehrere Seiten entweder permanent oder temporär umzuleiten. Hierfür solltest Du Dir die Frage stellen, ob Du die URL in Zukunft noch einmal verwenden willst oder ob die Seite unter dieser Adresse gar nicht mehr gefunden werden soll. Durch einen permanenten Redirect über 301 oder 308 gibst Du Google den Hinweis, dass es die Seite nun auf einer anderen URL gibt und die alte URL nicht mehr im Index auftauchen soll.

Was sind Weiterleitungsketten?

Weiterleitungsketten entstehen dann, wenn eine bereits umgeleitete URL noch einmal auf eine neue URL weitergeleitet wird. Der Nutzer – und der Crawler – werden dann von Seite A über Seite B auf Seite C geleitet. Technisch ist dies zwar umsetzbar, jedoch entsteht hier aus SEO-Sicht ein Problem. Nicht nur der Linkjuice kann so nicht mehr richtig “fließen”, sondern auch das Crawlbudget wird durch Weiterleitungsketten beeinflusst. Die Crawler der Suchmaschinen sehen sich nur eine bestimmte Anzahl an URLs an. Wenn viele Weiterleitungsketten dabei sind, wird somit Crawlbudget verschwendet. Durch viele und lange Redirectketten wird also das Crawlbudget negativ beeinflusst.

4xx-Fehler & SEO

In der Arbeit als SEO fallen einem besonders bei seitenweiten Crawls durch Crawling-Tools oder in der Google Search Console Fehlerseiten auf. Diese entstehen sobald Seiten gelöscht werden und demnach nicht mehr existieren oder sich Nutzer beim Schreiben der Adresse vertippen. 4xx-Fehler führen auf kurz oder lang dazu, dass die Seite aus dem Index der Suchmaschinen verschwindet.

Da Fehlerseiten jedoch weder für Nutzer (erhöhte Absprungrate) noch für Crawler ein gutes Signal senden, sollten Webseitenbetreiber darauf achten, die Anzahl dieser Fehlerseiten so gering wie möglich zu halten. 4xx-Fehlerseiten können behoben werden, indem sie auf passende Zielseiten weitergeleitet geleitet werden (s. Redirects & SEO).

4xx Statuscodes sind nicht immer zu vermeiden. Vor allem dann ist es wichtig, die Nutzer auf einer eigens erstellten 404-Fehlerseite entsprechend zu informieren und ihnen durch interne Links die Möglichkeit zu geben, auf der Webseite zu navigieren.

5xx Fehler & SEO

Ähnlich wie 4xx Statuscodes sollte auch die Anzahl der Seiten, die ein 5xx Server-Fehler ausgeben, so gering wie möglich gehalten werden. Stößt der Crawler auf der Seite auf einige 5xx-Fehler, verlangsamt er seine Crawl-Geschwindigkeit, um die Server-Probleme nicht zu verstärken. Wird ein Crawl langsamer durchgeführt, so kann es vorkommen, dass Seiten-Änderungen oder neu hinzugefügte Seiten im Crawl nicht erkannt werden. Server-Fehlern sollte demnach ebenfalls nachgegangen werden.

Wo findest und überprüfst Du den Statuscode einer Seite?

Der HTTP-Statuscode wird über den sogenannten HTTP-Header übermittelt, weshalb er nicht einfach im Browser oder dem Quellcode der Seite abgelesen werden kann. Um sich für einen Seiten-Check nicht durch die Developer-Tools klicken zu müssen, gibt es kostenlose Browser-Erweiterungen, die die einfache Überprüfung des Statuscodes ermöglichen. Die Erweiterungen Link Redirect Trace oder der Redirect Path zeigen Dir mit nur einem Klick an, welchen HTTP-Statuscode die Seite ausgibt:

 

Falls Du Dich in den Google Developer Tools zuhause fühlst kannst Du auf jeder Seite auch hier den HTTP-Statuscode überprüfen. Öffne hierfür auf der Seite, auf der Du Dich befindest mit Rechtsklick > Untersuchen, Tastenkombination Strg + Shift + I oder F12 die Konsole und navigiere zu “Network”. Hier findest Du in der Liste der Dateien auch die Seite wieder und kannst den Statuscode prüfen:

Willst Du einen kompletten Überblick über die Statuscodes aller Seiten bekommen, dann bieten sich Crawling-Tools wie z. B. der Screaming Frog an. Hier kannst Du entweder die komplette Webseite crawlen oder auch nur einzelne Seiten bzw. bestimmte Seiten untersuchen. Neben vielen anderen Kennzahlen und Daten findest Du hier auch die einzelnen Response Codes der Seiten wieder. Durch Filter- und Sortierungsmöglichkeiten kannst du dann durch wenige Klicks die Statuscodes der Webseite analysieren und Optimierungsmaßnahmen ableiten.

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Unser Fazit zu HTTP-Statuscodes

Nicht nur Programmierer und Webseitenbetreiber, sondern auch SEOs haben in ihrer täglichen Arbeit mit HTTP-Statuscodes zutun und das aus gutem Grund. Werden diese Hinweise des Webservers ignoriert, kann es nicht nur zu einer negativen User Experience kommen, sondern auch die Rankings können unter Fehlerseiten und fehlenden oder falschen Weiterleitungen leiden. Bei einem Webseitencheck sollte deshalb ein besonderes Augenmerk auf die dreistelligen Zahlencodes gelegt werden.

Claudia Werner

Geschrieben von

Claudia ist nach ihrem Medienkommunikation-Studium in Würzburg nach Köln gezogen und arbeitet als SEO Consultant bei morefire. Vor allem im technischen SEO fühlt sie sich zuhause und wenn sie nicht arbeitet, ist sie vor allem auf Brettern aller Art unterwegs, egal ob Skate-, Snow- oder Surfboard.

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