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YouTube Trends: Wie der morefire Kneipentalk es in die Deutschland YouTube Trends geschafft hat

Der morefire Kneipentalk hat es in die YouTube Trends Deutschland geschafft. Doch wie konnte das passieren? Plötzlich Millionen-Reichweite oder Spam-Bots im Spiel? Eine ausführliche Analyse der Geschehnisse und Ereignisse könnt Ihr hier nachlesen!

Auf dem morefire YouTube Kanal gibt es neben vielen nützlichen Online Marketing Insights und Short Facts seit neuestem den morefire Kneipentalk zu sehen. Dort laden wir regelmäßig Online-Marketing-Experten ein an der Theke „zum alten rankingECK“ ein Kölsch zu trinken und sich über die Welt des Online Marketings auszutauschen. Im Kneipentalk werden den Experten spannende Insights, praktische Tipps sowie Anekdoten entlockt.

Wir bei morefire haben schon immer an den Erfolg dieses Formats geglaubt, welches von unserem Mitarbeiter Patrick Pape konzipiert und umgesetzt wird.

Kneipentalk Christian Fenner und Robin Heintze

Jedoch konnte keiner von uns ahnen, dass dieses Format schon nach der zweiten Folge so erfolgreich sein wird, dass das Video mit Gast Christian Fenner in die offiziellen Deutschland YouTube Trends gelistet wird. Wie konnte das passieren?

Was ist passiert? Beschreibung der Ereignisse und Geschehnisse!

Der zweite morefire Kneipentalk mit Gast Christian Fenner wurde am 09.11.2017 um 17:30 Uhr auf YouTube veröffentlicht. Zeitgleich wurden die ergänzenden Posts zu dem neuen Talk auf Twitter, Facebook und LinkedIn gepostet. Der Facebook-Post beinhaltete zusätzlich ein kurzes Teaser-Video inklusive Link zum YouTube Video. Bereits nach einer Stunde hatte das YouTube Video bereits über 1000 Aufrufe auf YouTube und das Facebook Teaser-Video hatte ca. 5000 Videoaufrufe. Am nächsten Morgen, sprich etwa 12 Stunden später, verzeichnete der Teaser auf Facebook ca. 58.000 Videoaufrufe und das YouTube Video etwa 4700 Videoaufrufe. Beim genaueren Anschauen der YouTube-Seite ist uns außerdem aufgefallen, dass der morefire Kneipentalk auf Platz 26 in den deutschen YouTube Trends platziert wurde. Über das Wochenende hat YouTube die Videoviews auf ca. 4600 Views herunterkorrigiert. Was ist passiert? Für eine tiefgreifende Analyse sollte zuerst erklärt werden, wie der YouTube Algorithmus die YouTube Trends erstellt.

Welche YouTube Faktoren sind wichtig, um in die YouTube Trends zu kommen?

Ein Listing in den YouTube Trends hat oftmals viele Klicks und Abonnenten zur Folge, welches ein großes Ziel für viele YouTube Creators auf der Welt darstellt. Doch welche Faktoren spielen für ein Listing eine Rolle?

Laut YouTube zeigen die YouTube Trends solche Videos, die im Zielland (in diesem Fall: Deutschland) aktuell besonders beliebt sind.

Screenshot YouTube Trends

Dabei wird die YouTube Trendliste nach eigenen Angaben ungefähr alle 15 Minuten aktualisiert. In Bezug auf den Inhalt und Relevanz der Videos verkündet YouTube dabei folgende Kriterien:

  • Das Video muss möglichst viele Zuschauer ansprechen
  • Das Video darf nicht irreführend und reißerisch sein oder Clickbaiting verwenden
  • Das Video sollte einfangen, was auf YouTube und in der Welt aktuell los ist
  • Das Video sollte überraschend oder neuartig sein

Neben diesen Kriterien bezüglich des Inhalts und der Relevanz beeinflussen ebenfalls folgende nutzerzentrierte Kriterien, wie User-Engagement und Viewanzahl, die YouTube Trends:

  • Aufrufzahlen: Diese Kennzahl ist eigentlich klar. Je mehr Aufrufe ein Video hat, desto relevanter ist es ebenfalls für YouTube.
  • Geschwindigkeit mit der die Aufrufzahl zunimmt: Noch wichtiger als die reinen Aufrufzahlen ist die Geschwindigkeit der Aufrufzahlen. Das heißt: Je schneller ein Video seit Release eine gewisse Anzahl an Views aufgebaut hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, in die YouTube Trends zu gelangen.
  • Quelle der Aufrufe (inklusive außerhalb von YouTube): YouTube achtet ebenfalls darauf, von welchen Quellen der Traffic beziehungsweise die Views kommen.
  • Alter des Videos: Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Alter des Videos. Je älter ein Video ist, desto mehr Relevanz verliert das Video und die Chance verringert sich, in die YouTube Trends mit diesem Video zu kommen.

Dabei kombiniert YouTube die oben-aufgeführten Kriterien und Signale und versucht diese in den YouTube Trends abzubilden. Trotzdem muss darauf hingewiesen werden, dass nicht jedes Video, welches die aufgeführten Kriterien erfüllt, die Trends erreicht.

Kleiner Funfact: YouTube weist zusätzlich daraufhin, dass das Unternehmen keine Zahlungen für Platzierungen akzeptiere und keine bestimmten YouTuber bei den YouTube Deutschland Trends bevorzuge.

Welche Faktoren haben den morefire Kneipentalk in die YouTube Trends befördert?

Inhaltliche Kriterien

Im Vergleich zu den aktuell bestimmenden Videoformaten wie Pranks, Let’s Plays und Top-Listen, die eine relative junge Zielgruppe ansprechen, fällt der morefire Kneipentalk definitiv auf. Er spiegelt nicht das wider, was YouTube Deutschland aktuell in den Trends zu Gesicht bekommt, obwohl das Video für die Online-Marketing-Zielgruppe als ziemlich relevant eingestuft werden kann. Deswegen ist es eher ungewöhnlich, dass ein solches Video in den YouTube Trends gelistet wird.

Nutzerzentrierte Kriterien

Sobald ein Video vom morefire Kneipentalk online geht, werden nicht nur die unterstützenden Posts auf Facebook, Twitter & LinkedIn veröffentlicht, sondern wir als morefire Mitarbeiter werden mithilfe von Slack über die Veröffentlichung des neuen Videos informiert. Dabei liegt es uns als Mitarbeiter frei, uns das Video anzusehen, einen Daumen nach oben zu geben oder per Facebook oder Twitter zu teilen. Trotzdem wird durch das freiwillige Liken, Teilen, Anschauen und Posten eines Videos ein ordentlicher Buzz erzeugt. Da dieser – wenn überhaupt – nur unweigerlich größer gewesen sein kann als der vom ersten morefire Kneipentalk Video, ist das User-Engagement von morefire Mitarbeitern als Hebel für die YouTube Trends auszuschließen.

Die Social Media Posts der Kanäle Twitter und LinkedIn fallen ebenfalls nicht aus der Rolle und unterscheiden sich fast nicht zu den Erfahrungen aus dem ersten morefire Kneipentalk.

Im Vergleich zu diesen drei Social Media Posts fiel jedoch der Facebook-Post aus der Reihe. Wie oben erwähnt, haben den Facebookteaser in den ersten Stunden 5000 Personen gesehen und bis dato hat der Teaser etwa 65.234 Videoaufrufe (Stand: 21.11.17) erreicht. Laut den Facebook Analytics Daten hat aber lediglich ein Bruchteil davon auf den YouTube Link geklickt. Beim näheren Betrachten fällt zusätzlich auf, dass der Facebookteaser besonders beliebt in Hoi Chin Minh, Vietnam ist. Obwohl viele unserer Mitarbeiter gerne nach Südostasien reisen, ist es eher unwahrscheinlich, dass in so einer kurzen Zeit in Vietnam eine morefire Kneipentalk Fanbase aufgebaut worden ist. Diese beiden Punkte bestätigen aktuell die Theorie, dass die Videoaufrufe des Facebookteasers nicht von Menschen, sondern von Bots generiert worden ist.

Screenshot Facebook Analytics

Im Detail fallen auch die Youtube Analytics Daten aus der Reihe. Denn als externe Quelle mit den meisten Zugriffen wird unerwartet nicht Facebook auf Position 1 aufgeführt, sondern die Webseite allstreams.ca, welche aktuell ohne Content erreichbar ist. Diese Seite soll fast 4275 Seitenaufrufe generiert haben.

Screenshot Allstreams

Jedoch muss hierbei auch relativiert werden, dass dieser Traffic nicht von „echten“ Menschen generiert worden sein kann. Dies bestätigt die Zuschauerbindung, die unnatürlich zu einem Zeitpunkt abfällt.

Screenshot Zuschauerbindung

Außerdem ist das User Engagement für ca. 4275 Aufrufe unnormal gering. Denn es sind lediglich 3 Abonnements, 4 Kommentare, eine 19 zu 4 „Gefällt mir“/Gefällt Mir nicht“ – Quote generiert worden.

Alle diese Zeichen sowohl von Facebook als auch auf YouTube zeigen, dass die generierten Videoaufrufe durch Bot-Traffic generiert wurden, was den YouTube Algorithmus total verwirrt hat. Wie und auf welche Weise dieser entstanden ist, können wir leider selbst nicht sagen. Fakt ist jedoch, dass ein solcher Bot-Traffic dazu fähig sein kann, in die YouTube Trends zu rutschen. Dies bestätigt auch dieser Artikel von den Online Marketing Rockstars.

Zusätzlich muss gesagt sein, dass dieser Umstand „in den YouTube Trends zu sein“ uns weder neue Abonnenten noch irgendwelche anderen positive Signale beschert hat, außer diesen Blogartikel.

Falls Ihr Fragen, Anmerkungen, etc. habt, zögert bitte nicht, mich in den Kommentaren bzw. per E-Mail (s.hassinger@more-fire.com) zu kontaktieren.

Einen erfolgreichen YouTube-Kanal aufbauen? Das haben wir auch getestet und nachlesen kannst Du es hier.

Stefan Hassinger

Geschrieben von

Stefan ist Consultant Online Marketing bei morefire und studiert parallel Digital Business Management (Master). Er schreibt über Themen rund um SEO und Content Marketing. Privat interessiert er sich für Musik, Konzerte & Vinyl. Mehr von Stefan gibt es auf
www.stefan-hassinger.de

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