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Standardverfahren bei Conversionrate-Optimierung kein Allzweckmittel

Nach einer Woche guten Blogbeiträgen zu SEO möchte ich in unserem Blog einen Schritt weiter gehen und nach der Generierung des Traffics durch beispielsweise SEO und SEA auf die Conversionrate-Optimierung auf der Website eingehen. Die Usability-Optimierung und Landingpage-Optimierung sind zwei effektive Wege dies zu erreichen. Dabei fällt mir immer wieder auf, wie häufig Website-Betreiber erfreut sind, auf erfolgversprechende Standard-Strategien zurückgreifen zu können. Gestern stieß ich im Usability-Blog auf ein gutes Interview mit Gabriel Beck und auch er wird nach erfolgreichen Faktoren einer Landingpage-Optimierung gefragt. Die Antworten wie „einfache Strukturen, relevante Inhalte“ wirken auf einen Laien oft sehr simpel und erwecken den Anschein Usability- und Landingpage-Optimierungen seien eine leichte Angelegenheit.
Doch warum kann von Experten-Seite aus nicht einfach verallgemeinert beispielsweise die Implementierung eines vertrauensvollen Siegels auf der Landingpage oder gar auf der gesamten Website empfohlen werden?

Die Zielgruppe und die potentiellen Kunden sind die Antwort. Die Optimierung des Designs, des Contents, der Navigation und des Joy-of-Use sollte immer auf die jeweilige Zielgruppe und die bisherige Kundengruppe abgestimmt sein. Ein Siegel ist in den meisten Fällen vertrauenerweckend und hilft Interessenten, die sich das erste Mal auf der Website befinden, Sorgen um eine verspätete Lieferung oder vor schlechtem Umgang mit persönlichen Daten abzulegen. Diese Sorgen können bei Stammkunden jedoch aufkommen, wenn die Website bisher immer neutral aufgetreten ist und nun den Eindruck erweckt sich durch Siegel Vertrauen schaffen zu müssen.

Eine Onpage-Optimierung ist immer mit Vorsicht und vor allem langsam zu genießen, da falsch angewandte Strategien die Conversionrate auch verschlechtern können. Grade der Joy-of-Use sollte auf einer Website erhalten bleiben oder gesteigert werden. Der Nutzer soll auf der Website Spaß entwickeln und durch die Usability-Optimierung zwar schneller an sein Ziel gelangen, hierbei aber auch nicht die Lust verlieren sich mit dem Content auf der Website zu beschäftigen. Der Kunde kehrt nur dann wieder, wenn es für ihn immer kleine Neuigkeiten zu entdecken gibt. Ich möchte auch Spaß haben in einem Online-Shop etwas zu kaufen, wenn es nicht um den kleinsten Preis geht – und auch dann. 🙂
Der Bekanntheitsgrad der Website, der Wissensstand und der Geschmack der User sind wichtige Faktoren, nach denen eine gute Conversionrate-Optimierung ausgerichtet wird. So sollte auf einer technisch-visierten Website auf ein Begrüßungsvideo mit erklärenden Worten zur Navigation der Website eher verzichtet werden, welches in anderen Branchen zu einer Erhöhung der Conversionrate geführt hat.

In vielen Fällen ist der Joy-of-Use die große Herausforderung einer Website, da Zielgruppe und Stammkunden demografisch und nach deren Interessen weit gefächert sind. Ein Beispiel ist die Deutsche Bahn, die mit Ihrer Website bahn.de die einzige Möglichkeit darstellt Bahnfahrten innerhalb Deutschlands zu buchen. Angesprochen und wohlfühlen sollen sich Pendler, die Erfahrungen mit der Suche haben und die erweiterten Suchfunktionen nutzen, Urlaubsreisende, die Ihren Urlaub mit der Bahn antreten möchten, „Ab-und-zu“-Fahrer, die eher nach der vermeidlich schnellsten Verbindung suchen und vor keinen großen Anforderungen bei der Suche gestellt werden möchten, und viele mehr. Da ist es nicht leicht mit dem Design, Content und der Navigation auf einem Nenner zu kommen, um jedem User das zu bieten, was er bevorzugt. Erweiterte Suchfunktionen oder weitere Produktinformationen sind hierbei bereits eine bewährte Lösung.

In einer detaillierten Conversionrate-Optimierung stecken somit also Zielgruppen-Analysen und Webanalysen, Erfahrungswerte, Testergebnisse und auch die Kreativität und der Mut sich vom Standard positiv abzuheben. Das ist meine Antwort auf erfolgreiche Strategien. 😉

Geschrieben von

Sascha Schau war bis 2016 Head of Web Analytics. Er begeistert sich für Brasilien und sieht den nächsten Abenteuern entgegen.

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Ein Kommentar

Nils K. schrieb am 17. Februar, 2012 @ 16:52

Schöner Beitrag. Werde euren Blog weiterverfolgen.

lg Nils

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