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Recap: SEO Campixx 2017

Trotz Streik an den Berliner Flughäfen und einer 10-stündigen Autofahrt haben wir es letztendlich pünktlich zum Start der SEO Campixx 2017 in Berlin geschafft. Zusammen mit mehreren rankingCHECKern haben wir die „einzig wahre SEO-Konferenz“ unsicher gemacht. Unsere Eindrücke könnt Ihr in unserem Recap nachlesen 😊

rankingcheckerDie Anreise

Es hätte alles so einfach sein können – Start, Landung, Campixx. Doch der Streik an den Berliner Flughäfen zögerte das Ganze ein wenig hinaus. Doch statt Trübsal zu blasen, wurde kurzerhand ein Auto organisiert und die Tour nach Berlin ging los (Danke an dieser Stelle nochmal an Rene 😊).

Tag 1 @ #campixx17

Das Line-up, die Location sowie das gesamte Programm der Campixx versprachen einiges. Das Who-is-who der deutschen SEO-Szene versammelte sich einmal mehr, um sich über den neusten Stand der Dinge auszutauschen sowie Erkenntnisse und Erfahrungen zu teilen.

It´s all about the Data

Den Start machte Sebastian Erlhofer von mindshape mit seinem Vortrag über Data-getriebenes SEO mit der Google Search Console. Die Infos, die uns die Search Console zur Verfügung stellt, können uns unsere tagtägliche Arbeit definitiv erleichtern.

Da das aktuelle Limit pro Property bei 1000 URLs / Tag liegt, sollte man darüber nachdenken einzelne Verzeichnisse in einzelne Properties aufzuteilen. Dies bringt zum einen den Vorteil, an mehr Daten pro Verzeichnis zu gelangen und zum anderen detailliertere Infos für die jeweiligen Verzeichnisse zu bekommen.

google-search-console-erlhofer

Ein einfacher, aber auch oft vergessener Tipp: Die Fehler der Search Console regelmäßig exportieren und als korrigiert markieren, denn: Es werden nur maximal 1000 Fehler angezeigt. Somit seid Ihr stets auf dem aktuellsten Stand, was mögliche (Soft-) 404er angeht.

Auch das Thema Suchanalyse im Zusammenhang mit der zur Verfügung stehenden API wurde ausführlich erläutert, da die API Euch die Möglichkeit gibt, fünfmal so viele Ergebnisse (5.000) zur Verfügung zu stellen und mit diesen das Nutzerverhalten noch umfangreicher auswerten zu können. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Daten der Search Console in PDT (Pacific Daylight Time) ausgegeben werden und somit eine Zeitverschiebung von +9 Stunden entsteht.

Weiterhin gab es Tipps zum Erkennen und Optimieren von Schwellenkeywords sowie zum Analysieren der Indexierung. Durch das Einreichen verschiedener Sitemaps lässt sich erkennen, welche Seiten nicht indexiert wurden. Aber: Das Ganze kann sich auf das Crawlbudget auswirken. Mehr dazu weiter unten 😉.

Contentmarketing + SEO = ❤

Marcus Tober von Searchmetrics erläuterte in seinem Vortrag zum Thema „Warum SEO & Content Marketing datengetrieben sein muss“ noch einmal, warum gutes Content Marketing und SEO Hand in Hand gehen müssen und wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Nutzer in den unterschiedlichen Branchen sind. So bevorzugen Nutzer im Bereich Gesundheit eher Content in Form von Listen und Bulletpoints. Hingegen ziehen User im Reisesektor den Inhalt in Form von Tabellen vor. Nähere Infos dazu findet Ihr in den Rankingfaktoren für Branchen von Searchmetrics.

Besseres SEO dank strukturierter Content-Produktion

In der Präsentation von Nicolas Sacotte, aka SEO-Kanzler von Contentking, gab es wertvolle Praxistipps für die Erstellung von strukturiertem Content. Zur Veranschaulichung wurde dazu im August des letzten Jahres das Portal verbraucherkredite.org ins Leben gerufen. An diesem erklärte er, wie man es unter der Berücksichtigung der folgenden Aspekte schafft, gutes und zugleich nachhaltiges SEO zu betreiben:

  • Ziele definieren: Was und vor allem wen will ich mit meinem Content erreichen? Ohne ein konkretes Ziel wird der Inhalt früher oder später in den Tiefen des www verschwinden.
  • Themenfindung: Dabei helfen können Tools wie der Keyword Planner, um das Suchvolumen konkreter Themen als auch den CPC bestimmter Keywords herauszufinden. Zudem sollten Longtail Keywords nicht vergessen werden.
  • Suchintention: Informational, transactional oder navigational – wenn ich die Intention des Nutzers genau kenne, kann ich meinen Content auf sein aktuelles Bedürfnis anpassen.
  • Distributionskanäle: Wo treibt sich meine Zielgruppe herum und über welche Kanäle kann ich meine Inhalte dementsprechend am besten verbreiten
  • Content Freshness: Da Google „frische“ Inhalte liebt, sollte man den Content regelmäßig aktualisieren. So schlummert im Archiv Eures Blogs vielleicht noch das ein oder andere wertvolle Ranking.

Conversion-Optimierung für SEO Landing Pages

Nils Kattau gab in seinem Vortrag so einige Tipps zum Aufbau von Landing Pages. Hier einige der Top-Learnings:

  • Der Mensch kann sich nicht mehr als ca. 5 Details merken, weshalb Navigationspunkte im Menü diese Anzahl nicht überschreiten sollten.
  • Um Usern, die nicht sehr internetaffin sind, die mobile Navigation zu erleichtern, sollte neben dem immer häufiger genutzten „Burger-Menü“ auch immer noch extra das Wort „Menü“ stehen.
  • Keywords, die im Title verwendet werden, sollen nicht nur aus SEO-Gründen, sondern auch aus Usability-Gründen in der Headline erneut erscheinen. So fühlt sich der User aus den SERPs abgeholt.
  • Die 1. Headline soll erklärend sein; die 2. Headline kann für Emotionen genutzt werden.
  • Heroshots und Banner sollten immer mit der Headline in Verbindung gebracht werden.
  • Es sollte immer der Nutzen für den Kunden hervorgehoben werden und nicht die Eigenschaften des Produkts.
  • Auflistungen von bis zu 5 Punkten (denn der User merkt sich ja nur 5, siehe oben) helfen dem User. Hier die Top-5-Nutzen hervorheben. Es darf mit Häkchen-Icons gearbeitet werden, da diese ein positives Gefühl erzeugen.
  • Das Logo sollte immer oben links platziert werden, da dies vom User so erwartet wird.
  • Testimonials überzeugen. Am besten mit Gesichtern, Name usw. Tipp: Video-Testimonials von Kunden.
  • Positive Bewertungen erzeugen Vertrauen.
  • Für ältere Zielgruppen (ab 40+) sollte Schriftgröße 16 verwendet werden.
  • Jede Landing Page sollte nur ein Conversion Ziel verfolgen.
  • Formular: Kurze Formulare (bis zu 5 Feldern) können direkt auf die Landing Page eingebunden werden, längere Formulare sollten auf eine separate Seite, um den User nicht abzuschrecken.

Oh Captain, my Captain!

captains-bar

Nach so viel Input ging es am Abend mit leckeren Drinks und spannenden Gesprächen an der legendären Captains Bar weiter. Es wurde spät und feuchtfröhlich, aber der nächste Tag stand bereits in den Startlöchern …

Tag 2 @ #campixx17

Nach einer kurzen Nacht ging es Sonntag direkt weiter mit Rene Dhemant, der ein paar hilfreiche Tipps und Tools vorstellte, um „schönere Google Rankings zu erzielen“. Je nach Branche und Zielgruppe, kann einem zum Beispiel das Tool Bloomberry helfen, welches Blogs und Foren nach bestimmten Schlagwörtern durchsucht und Euch dabei hilft, umfassenden Content für Eure Zielgruppe zu erstellen. Wenn Ihr mehr zu seinem Vortrag wissen wollt, könnt Ihr Euch seine Slides hier runterladen.

User Happiness

Bernard Zitzer appellierte an die Zuhörer, dass die nutzerbasierten Faktoren zunehmen und, dass die Top-10-Suchergebnisse mittlerweile stark von User Signals abhängen. Die Snippet-Optimierung ist aus diesem Grund besonders wichtig, denn nur so kann man den User für einen Klick begeistern. Bei Seiten, die hauptsächlich mobilen Traffic haben, kann auch mit Sonderzeichen gearbeitet werden, die vom Browser farbig dargestellt werden (z. B. Herz), um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Ist der User dann erstmal auf der Seite, entscheidet sich innerhalb von 10 Sekunden, ob er bleibt oder die Seite wieder verlässt, das sogenannte Pogo Sticking.

Bei erklärungsbedürftigen Produkten empfiehlt er mit Gifs zu arbeiten, die das Produkt schnell und einfach erklären.

Der Content soll für den User gut gegliedert werden. Inhaltsverzeichnisse für die Abschnitte auf einer Seite helfen hier dem User direkt zum passenden Bereich zu navigieren.

Die Anzahl der Social Shares (sofern viele vorhanden) sollen prominent dargestellt werden. Dies schafft Interesse beim User und animiert ihn den Content der Seite zu lesen.

Crawl- und Indexsteuerung

Zum Abschluss gab es von Christoph Baur noch eine Lehrstunde im Bereich Crawl- und Indexsteuerung. Dabei ging es zunächst einmal um die Faktoren, die das Crawling einer Webseite beeinflussen können, wie zum Beispiel:

  • Domain Trust
  • Backlinks
  • Content-Qualität
  • Content Freshness
  • Pagespeed

Weiterhin wurde noch einmal darauf hingewiesen, dass interne Suchen in SERPs nichts zu suchen haben und daher auf noindex gesetzt werden sollten. Auch das Thema interne Verlinkung inklusive Weiterleitungen wurde kurz angeschnitten, ein Punkt, den auch wir häufig bei Kunden feststellen. Diese sollten in der Regel nicht vorkommen, es sei denn, es geht nicht anders.

Zudem gab es den Tipp, nur URLs über die XML-Sitemap einzureichen, die den Statuscode 200 wiedergeben und keine Weiterleitungen beinhalten.

Doch anhand dieses Vortrags zeigte sich auch der eigentliche Sinn der Campixx – Diskussionen und Meinungsaustausch. Insbesondere beim Thema Paginierung und Verwendung von Self Canonicals beziehungsweise Verwendung der Metatags noindex / nofollow waren viele unterschiedlicher Meinung, was zu einem interessanten und zugleich spannenden Austausch führte – #thatscampixx!

Fazit

Es war mein erstes, aber mit Sicherheit nicht letztes Mal auf der SEO Campixx in Berlin. Man merkte schnell, dass SEO heute weitaus mehr ist als „Kellerarbeit“ und der Austausch mit den verschiedenen Marketing-Disziplinen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das wiederum spiegelte sich auch in den Vorträgen und Diskussionen wider.

Dank einer einzigartigen Location, spannenden Vorträgen und Diskussionen sowie einer schönen Aussicht auf den Müggelsee wurde das Wochenende zu einem vollen Erfolg!

mueggelsee

Ihr seid auch auf der Campixx gewesen und habt Anregungen oder Fragen? Dann lasst es mich in den Kommentaren wissen!

Weitere Recaps zur SEO Campixx 2017 gibt es unter anderem: hier, hier und hier.

Unsere Recaps der vergangenen Jahre findet Ihr hier:

Marcel Mebus

Marcel Mebus ist Team Lead bei morefire. In seiner Freizeit feuert er den FC bei seinen Heimspielen an oder erkundet die Natur aus der Luft mit seiner Drohne.

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6 Kommentare

René Schröter schrieb am 19. März, 2017 @ 12:01

Hey, hast du am Sonntag nur zwei Sessions besucht oder waren die anderen nicht erwähnenswert?

Danke für die Auflistung der wichtigsten Erkenntnisse, da ich bei Nils Kattaus Veranstaltung nicht war, hat mir die Zusammenfassung geholfen!

Daher: Ich muss mir die Burger-Menüs betrachten – Sind diese als Menü deutlich erkennbar?

Marcel Mebus

Marcel Mebus schrieb am 20. März, 2017 @ 12:02

Hey Rene,

es freut mich das dir unsere Auflistung geholfen hat.
Leider mussten wir am Sonntag schon recht früh abreisen und konnten daher nur die ersten Sessions besuchen.
Aber ich bin mir sicher, dass auch die anderen Sessions erwähnenswert waren. Vllt findest du ja in den u.a. Recaps noch weitere Infos dazu.

Das Burger-Menü ist als solches deutlich erkennbar – wenn du auf unserer Seite bist, findest du es oben rechts.

Viele GRüße,
Marcel

René Schröter schrieb am 21. März, 2017 @ 21:08

Hey Marcel,

das war eher eine Gedankenstütze für mich 😛 Werde mir die Menüs auf den Seiten genauer betrachten.

Habe mir sicherlich 90% aller Recaps durchgelesen 😉

LG

Marcel Mebus

Marcel Mebus schrieb am 22. März, 2017 @ 9:48

Hey René,

gut zu wissen 🙂

Wir hoffen, dass dir unser Recap auf jeden Fall gefallen hat.

Vielleicht sieht man sich im nächsten Jahr auf der Campixx!

Viele Grüße
Marcel

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