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Recap SEACamp 2017 in Jena

Am 27.04.2017 war es soweit – das SEACamp in Jena ging in die fünfte Runde. Unter dem Motto „Wissen teilen. Neues lernen. Weiterkommen.“ versammelten sich AdWords-, SEA-, Web Analyse- und PPC-Experten im Steigenberger Hotel in Jena. Egal ob Einsteiger, Fortgeschrittener oder Profi – hier war für jeden etwas dabei. rankingCHECK war auch dieses Jahr Sponsor des Events und reiste mit Tom, Robin und mir an. Die wichtigsten Facts erfahrt Ihr in diesem Blogartikel.

SEACamp 01

Fokus der Konferenz

Die Veranstalter Thomas Grübel (InBiz), Andreas Hörcher (Finnwaa), David Schlee (Conversearch) und Olaf Kopp (Aufgesang) begrüßten die Besucher der innerhalb von 48 Stunden ausverkauften Konferenz und starteten mit der Vorstellungsrunde der einzelnen Speaker.

Auch dieses Jahr handelte es sich bei dem SEACamp um eine Art Barcamp. Vorab musste das Publikum abstimmen, welche Vorträge am spannendsten sind. Diese fanden demnach im größten Raum statt. Die anderen beiden wurden in kleinere Räume verlegt. So konnte man sicher gehen, dass auch jeder einen Platz findet.

Bei insgesamt 21 Vorträgen war es allerdings nicht allzu leicht sich den interessantesten auszusuchen. Alle Vorträge dauerten +/- 40 Minuten. Bei vielen Vorträgen lag der Fokus auf dem Thema Automatisierung und Skripts. Aber auch die Themen IF-Funktion, RLSA, Attribution, Dynamische Anzeigen und die neue Rechtslage wurden erläutert. Was jedoch waren die spannendsten Vorträge und welche Neuheiten kann jeder von uns einmal anwenden? Ich gebe Euch einen Einblick in die wichtigsten Themen der Konferenz.

Martin Röttgerding: Dynamische Anzeigen mit IF-Funktionen und Datenfeeds

Für alle, die sie noch nicht kennen: Mit IF-Funktionen können bestimmte Botschaften in die Textanzeige, wenn eine Bedingung erfüllt, eingefügt werden. Dadurch passt sich die Anzeige optimal an die Suche der potenziellen Kunden an und wird relevanter.

Martin zeigte einige Varianten, wie IF-Funktionen im AdWords-Konto verwendet werden können. Hier möchte ich zwei dieser Varianten vorstellen.

Device-Ausrichtung

Passe die Anzeigentexte für Nutzer, die auf ihrem Smartphone unterwegs sind, an, beispielweise „Jetzt bequem vom Smartphone aus bestellen“. Bei Nutzern, die vom Desktop aus surfen, könnte man diese Textpassage durch „Jetzt von Zuhause aus bestellen“ ersetzen. Neben IF-Funktionen im Anzeigentext können diese auch im URL-Pfad verwendet werden. Hier könnte „mobil“ bei mobilen Usern stehen, bei Desktop würde dies entfallen. Zudem kann hier auch weiter auf die Bedürfnisse der mobilen sowie der Desktop-Nutzer eingegangen werden. Ein Beispiel: Mobiler Text à „Jetzt bestellen & Lieferung innerhalb 30 Minuten erhalten“ Desktop-Text à „Hier unsere Riesenauswahl“ entdecken. Falls man eine App hat, kann hier auch erwähnt werden, dass die Nutzer diese downloaden können. Bei Desktop würde dies dann wegfallen.

Ortsbezogene Ausrichtung

Falls in einer Kampagne mehrere Standorte beworben werden sollen, eignen sich die IF-Funktionen auch sehr gut dafür, die Zielgruppe anzusprechen. Ein Beispiel: Sie haben eine Buchhandlung in Köln und wollen die Nutzer ansprechen, die gerade auf der Suche nach einer Buchhandlung in Köln sind. Wenn hier die IF-Funktion eingesetzt wird, hat man mehr Kontrolle als mit der Standorterweiterung. Der Umkreis kann zudem definiert werden.

Wichtig! Falls doch mal etwas mit den IF-Funktion-Anzeigen nicht klappen sollte und diese nicht ausgespielt werden, ist es wichtig, eine Backup-Anzeige zu erstellen. Nehmt hierfür einfach Eure reguläre Anzeige in der gleichen Anzeigengruppe. Das einzige Problem liegt in der Ausspielung: die dynamische Anzeige hat keinen Vorrang. Somit ist es möglich, dass die reguläre Anzeige öfter gezeigt wird. Somit wird eine gleichmäßige Anzeigenrotation vermieden.

Timo Wöhrle: Attribution in AdWords

In AdWords ist es nun möglich verschiedene Attributionsmodelle zu verwenden. Timo hat diese seit Beginn an verwendet und teilte in seinem Vortrag Erfahrungen und wertvolle Tipps.

Was aber genau ist mit Attribution überhaupt gemeint? Generell soll uns diese Funktion Aufschluss darüber geben, wie wir unser Budget am besten auf die jeweiligen Kanäle verteilen (Social Media, AdWords, Newsletter etc.). Hier erfahren wir, welcher Klick der wichtigste war. Auch die Frage, wie wir ein begrenztes Budget am besten aufteilen, kann beantwortet werden.

Die Idee ist, nicht immer dem letzten Keyword den Ruhm zu schenken, sondern auch zu schauen, welches Keyword vorab dazu geführt hat, dass es überhaupt zu einer Conversion kam. Timo brachte hierfür ein schönes, anschauliches Beispiel: „Wenn du den Abend zuvor 10 Bier und 1 Schnaps getrunken hast, dann gibst du am Morgen danach meistens dem einen Schnaps die Schuld. Hierbei vergisst du aber, dass die 10 Bier zuvor eventuell auch schon zu viel waren.“

Timo ist der Meinung, dass der erste sowie der letzte Klick nicht die Klicks sind, die optimiert werden sollten. Vielmehr sollte angeschaut werden, was dazwischen alles passiert ist. Wo hat der Nutzer die Werbung nochmal gesehen und geklickt? War es auf Facebook, bei AdWords oder gar ganz woanders? Über die Attribution-Funktion könnt Ihr Euch dies nochmal ansehen und festhalten, was optimiert werden soll.

Bezieht in Eure Analyse auch die Cross Device Conversions mit ein. Mobile ist oftmals wichtig zum Einstieg, nicht aber unbedingt für den Abschluss.

Wichtig zu wissen ist zudem, dass AdWords die Conversion am Tag des Klicks zählt, wohingegen bei Analytics die Conversion erst an dem Tag gezählt wird, an dem der Nutzer den Kauf getätigt hat. Hier kann der komplette Kaufprozess angezeigt werden, sprich ob der Nutzer zuerst auf meine AdWords- und dann auf meine Facebook-Anzeige geklickt hat, den Kauf jedoch durch den Klick auf meine Instagram-Anzeige getätigt hat. Wenn man jedoch nur AdWords als Netzwerk nutzt, reicht das AdWords-Tracking vollkommen aus. Bei dem Einsatz mehrerer Netzwerke sollte das Tracking über Analytics laufen.

Dr. Jonas Kahl: Aktuelles Recht zu Paid Search in globalen Suchmaschinen und Verticals, Marke, Preise, Wettbewerb & Urheberrechte

Dr. Jonas Kahl gab uns einen kleinen Einblick in das Thema Recht. Wo liegen die Stolperfallen und was sollte bei einer Kampagnenerstellung beachtet werden? Hier ein paar Auszüge aus seinem Vortrag:

Achtung bei Bewertungserweiterungen: diese müssen immer stimmen. Es dürfen keine gekauften Bewertungen verwendet werden. Dafür muss das Unternehmen sonst haften. Gleiches gilt für Callout-Erweiterungen wie z.B. „24 Stunden erreichbar“ oder „Bestpreis“. Wenn diese Erweiterungen eingebunden werden, müssen sie auch stimmen.

Als nächstes wurde das Thema Marke angegangen. Befindet sich eine Marke auf einer Subdomain, suggeriert dies Angebote dieser Marke und kann, falls dies nicht der Fall ist, als Irreführung angesehen werden.

Vorsicht auch bei der Erwähnung von Rabatten: Fehlen die Bezugsgrößen, kann eine Abmahnung erteilt werden.

Ein Tipp vom Experten: bei einer Abmahnung eines Wettbewerbers sollte ggf. eine Unterlassungserklärung nicht unterzeichnet werden. Man solle sich lieber vom Gericht verurteilen lassen, da bei einer Wiederholung das Geld nicht an den Wettbewerber geht (Vertragsstrafe), sondern an die Staatskasse (Ordnungsgeld). Somit verliert der Wettbewerber das Interesse.

SEACamp 02

Fazit

Ob sich nun die Reise in den Osten nach Jena gelohnt hat? Meine Antwort darauf lautet eindeutig: JA! Nicht nur wegen des vielen Essens, der Get-Together-Party am Abend, sondern natürlich auch wegen der guten Vorträge. Das SEACamp in Jena ist deutlich kleiner als die SMX in München, bietet dafür aber eine familiäre Atmosphäre. Neben den wirklich guten Vorträgen von erfahrenen Online Marketers blieb auch der Austausch in den Pausen nicht auf der Strecke. Dieses Jahr findet zudem ein SEACamp in Hannover statt, das leider schon ausverkauft ist. Falls Ihr aber nächstes Jahr dabei sein wollt, schaut immer mal wieder auf der Webseite vorbei und seid schnell sobald es Tickets gibt.

Romina Zöllkau

Geschrieben von

Romina war bei morefire als Consultant Social Media tätig. Neben ihrem Job im Online Marketing verbringt sie die meiste Zeit mit ihrem Surfboard unterm Arm auf Reisen. Egal welcher Kontinent – Hauptsache so oft es geht im Meer sein!

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