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Pimp my Content – Warum sich Content-Pflege lohnt (inkl. Case Study)

Nutzerzufriedenheit durch Aktualität steigern

Abhängig vom Themengebiet können Fachartikel schnell an Aktualität und inhaltlicher Richtigkeit verlieren. Gerade wir SEOs kennen das Problem zur Genüge. Bei Recherchearbeiten fällt mir immer wieder auf, dass viele Top-Suchergebnisse, je nach Thema, aus zwei bis drei Jahre alten Artikeln bestehen. Diese Artikel mögen ihre Rankings mal zurecht erworben haben, für mich als Nutzer erzeugen sie heute leider meist nur Frust, da ich mich auf die Aussagen kaum mehr verlassen kann, mehr Fragen als Antworten entstehen und ich die Inhalte mit anderen Quellen vergleichen muss. Letztendlich bringen dem Content-Anbieter diese guten Rankings dann auch kaum etwas, wenn meine Suchintention nicht (mehr) bedient werden kann. Ein Update der Inhalte macht daher für beide Seiten Sinn.

Wie priorisiere ich meine zu aktualisierenden Inhalte?

In den letzten Jahren haben wir auf unserem rankingCHECK Blog 671 Blogartikel veröffentlicht. Es ist offensichtlich, dass eine Aktualisierung aller Blogartikel alleine aus mangelnden Ressourcen nicht realisierbar ist. Hier müssen wir also etwas priorisieren und die Spreu vom Weizen trennen.

Schritt 1: Top SEO Einstiegsseiten in Google Analytics ermitteln

Zunächst gehen wir in unseren Google Analytics Account, klicken uns zu unseren Top-Einstiegsseiten im organischen Bereich und filtern die Daten nach „Sitzungen“ (oder du verwendest dieses Dashboard im eingeloggten Zustand). Den Zeitraum für die Datenansicht habe ich so eingestellt, dass alle Traffic-Daten berücksichtigt werden, um ein möglichst komplettes Bild zu erhalten.

Top-SEO-Einstiegsseiten.jpg

 

Wir haben nun also recht schnell und einfach eine Auswahl an Artikeln, die bereits eine große Reichweite an Besuchern erzeugen. Hier lohnt sich also eine Optimierung der Inhalte. Je nach Zielsetzung können wir aber noch nach weiteren Metriken filtern (z.B. Absprungraten, durchschnittliche Besuchszeit, etc.).

In unserem Fall möchten wir neben der Aktualisierung unserer wichtigsten Blogartikel die entsprechenden Rankings der Seiten verbessern. Wir sind ja schließlich SEOs! Wenn wir also schon unsere Inhalte überarbeiten, dann auch bitte keyword-optimiert. Der Vorteil ist hier, dass wir anhand der vorhandenen Rankings bereits einen guten Eindruck darüber haben, wie Google unseren Content bewertet und für welche Keywords er relevant ist. Für uns natürlich extrem nützlich und hilfreich.

Schritt 2: Ranking-Daten für unsere Vorauswahl erheben

Im nächsten Schritt untersuche ich also meine URL-Vorauswahl in Sistrix nach vorhandenen Rankings. Eine Optimierung auf alle Keywords ist natürlich Blödsinn. Hier ist Fingerspitzengefühl und gesunder Menschenverstand gefragt. Wir konzentrieren uns vor allem auf Suchbegriffe mit hohen Suchvolumina, zu denen wir bereits gut platziert sind, und Schwellen-Keywords, also Begriffe auf Platz 11-20, die wir mit relativ geringem Aufwand auf die erste Seite pushen können.

Keywords-fue-Top-Einstiegsseiten.jpg

 

Schritt 3: Optimierung und Veröffentlichung der Inhalte

Wir haben nun also unsere wichtigsten SEO Einstiegsseiten mit den dazugehörigen Keywords, auf die wir uns konzentrieren möchten. Als nächstes kommt die Optimierung unseres Contents. Wie umfangreich Ihr diese gestaltet, bleibt natürlich Euch überlassen und soll an dieser Stelle nicht erörtert werden. Hierzu findet Ihr auf unserem Blog jede Menge Futter!

Zur Vollständigkeit unserer Auswertung sei noch gesagt, dass wir das Veröffentlichungsdatum des optimierten Artikels jeweils immer aktualisiert haben. Zudem haben wir auf unseren sozialen Kanälen explizit darauf hingewiesen, dass es sich um ein Update des Artikels handelt, um keinen Frust bei unseren Stammlesern zu verursachen.

Auswertung und Auswirkungen unseres Tests

Alles schön und gut! Aber lohnt sich der Aufwand tatsächlich? Um den Nutzen dieser Strategie einzuordnen, haben ich folgendes Beispiel herausgesucht und exemplarisch näher untersucht:

https://www.more-fire.com/blog/hreflang-die-5-haeufigsten-fehler-und-hall-of-fame/ 

Der Artikel wurde am 03. Mai 2015 ziemlich genau ein Jahr nach der Erstveröffentlichung geupdatet (also ein gutes Beispiel um zu analysieren, ob sich nach der langen Zeitspanne noch etwas bewegen lässt). Das Thema des Artikels beschäftigt sich mit der korrekten Implementierung des hreflang-Tags und den häufigsten Fehlern, die in diesem Zusammenhang entstehen. Eoghan hat für das Update vier weitere häufige Fehler hinzugefügt und die Liste der Webseiten, die das hreflang-Tag korrekt eingebunden haben, erweitert.

Traffic-Auswertung

Schauen wir zunächst in die Google Analytics Daten. Um einen ungefähren Vergleich zu erhalten, habe ich das Wiederveröffentlichungsdatum bis heute mit dem Zeitraum davor verglichen. Die Zahlen sehen auf den ersten Blick sehr gut aus. In Bezug auf den gesamten Traffic konnten wir die Seitenaufrufe um mehr als 100% steigern. Selbst wenn wir den Tag der Veröffentlichung ausklammern, an dem naturgemäß ein kleiner Traffic-Schub stattfindet, so haben wir in den folgenden Wochen durchschnittlich mehr Besucher auf die Seite gezogen als noch zuvor.

Vergleich-Traffic-Gesamt.jpg

 

Deutlicher wird dies, wenn wir uns die Besucherzahlen im organischen Bereich anschauen, also der Traffic, der ausschließlich über die Suchmaschinen kommt. Hier konnten wir die Besucherzahl in den letzten Wochen um ca. 50% steigern, also ein Zeichen dafür, dass sich ebenfalls die Rankings für die URL noch einmal verbessert haben.

Vergleich-Organischer-Traffic.jpg

 

Ranking-Auswertung

Mit einem Blick auf die Sistrix-Daten bestätigt sich diese Vermutung. Nach dem Artikel-Update gab es einen Sichtbarkeits-Boost, der bis zum aktuellen Zeitpunkt weiterhin Potential nach oben aufweist. Die Anzahl der rankenden Keywords hat also noch einmal zugenommen.

Sichtbarkeit-Hreflang-Artikel.jpg

 

Zusätzlich habe ich mir in der Google Search Console (ehemals Google Webmaster Tools) die Entwicklung der Rankings für alle Suchbegriffe, die mein Haupt-Keyword „hreflang“ beinhalten, angeschaut und mit einem früheren Zeitraum verglichen. Hier gibt es ebenfalls positive Veränderungen, auch wenn diese nicht so extrem ausfallen, wie meine bisherige Analyse vermuten lässt. Aber immerhin!

Google-Search-Console-Vergleich.jpg

 

Aktuell ist unser Haupt-Keyword „hreflang“ auf Position 3 geklettert, hinter einem Sistrix Artikel und einer Google Support Seite. Auch hier haben wir uns langfristig etwas verbessern können:

Hreflang-Rankingposition.jpg

 

Ähnliche Ergebnisse wiesen auch unsere anderen Artikel, die wir geupdatet haben, auf. Dort bin ich zwar nicht so tief in die Analyse gegangen, aber ein kurzer Blick auf die Google Analytics Daten reichte aus, um festzustellen, dass sich die Maßnahmen auch dort gelohnt haben.

Fazit

Gerade die Top-Einstiegsseiten, die einen großen Teil an neuen Nutzern zum ersten Mal auf die Webseite ziehen, sollten den bestmöglichen Eindruck hinterlassen und die Userintention, so gut es geht, bedienen können. Sie entscheiden im großen Maße, ob der Besucher wiederkommt. Alleine aus diesen Gründen macht ein Update meiner Inhalte Sinn.

Dass wir zusätzlich auch langfristig unseren Traffic und Rankings mit diesen Maßnahmen steigern können, ist ein angenehmer Nebeneffekt, der sich zudem auch leichter vor Budget-Entscheidern rechtfertigen lässt. 😉

Ben Garboniak

Ben Garboniak ist Consultant Online Marketing bei morefire und schreibt über Themen rund um die SEO und Social Media Marketing.

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3 Kommentare

Timson schrieb am 11. Juli, 2015 @ 12:15

So mache ich es auch stetig, Content is King und neuer Content wird auch immer wieder gefordert.
Doch auf einen Blick in seine bisherigen Artikel lohnt es sich wirklich einfach mal eine Auffrischung zu tätigen.

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