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Chrome stoppt animierte Flash-Banner – was bedeutet das für Display-Werbung?

Von Google Chrome werden seit dem 1. September offiziell keine Inhalte mehr unterstützt, die auf Plugins beruhen. Alle Funktionen sollen durch HTML5 integriert werden. Zuletzt gab es immer wieder Sicherheitslücken in Adobes Flash-Plugin, worauf sowohl Google Chrome als auch Mozilla Firefox, bei dem bereits im Juli das Plugin deaktiviert wurde, reagiert haben. In Browser-Plugins wurde immer wieder Malware versteckt, durch die zum Beispiel zusätzlich nervige Werbebanner eingeblendet werden.

Click to Play = Click to Pay?

Seit dem 1. September werden in Chrome nicht mehr automatisch Flash-Anzeigen abgespielt. Möchte man sich eine animierte Anzeige ansehen, muss man diese anklicken. Bekannterweise beruht das AdWords-Abrechnungsverfahren auf einem CPC – das heißt Cost-Per-Click-System. Man zahlt also nur, wenn jemand auf die Anzeige klickt. Bedeutet das jetzt also, Google hat einfach nur einen Weg gefunden, mehr Geld mit Display-Werbung zu verdienen? Nein, so ist es natürlich nicht. Der Klick zum Abspielen der Anzeige wird nicht berechnet, erst der erneute Klick, der auf die Website des Werbetreibenden führt.

Chrome ist mittlerweile weltweit der meistverwendete Browser, in Deutschland hat er allerdings nur circa 28 % Marktanteil.

Flash ist tot, lang lebe HTML5

Anfang der 2000er erfreute sich Macromedia Flash noch so großer Beliebtheit, dass es besonders hipp war, ganze Websites damit zu gestalten. Die Beliebtheit ließ nach, als Suchmaschinenoptimierung immer wichtiger wurde, da Flash-Inhalte über keine auslesbaren Informationen verfügen. Das macht sie auch so unsicher, da Flash-Dateien Cookies setzen können, die man nicht im Browser ansehen kann.

Einen weiteren Dolchstoß versetze Steve Jobs Flash-Inhalten, als er bekannt gab, dass iOS zukünftig Flash nicht mehr unterstützen wird. Die Gründe waren die gleichen, die auch Google nannte: Zu hoher Akkuverbrauch, zu unsicher, zu instabil.

Als bekannt wurde, dass das iPhone Flash nicht mehr unterstützen würde, hatte die Android-Gemeinde einen weiteren Grund sich gegen Apple zu entscheiden.

Nur zwei Jahre später hat Adobe auch die Flash-Unterstützung für Android-Geräte eingestellt. Die Möglichkeit besteht zwar auf Drittanbieter-Software auszuweichen, aber diese funktioniert selten problemlos.

Crimson-Room.jpg
In Flash lassen sich außerdem einfache Browser-Spiele erstellen, wie hier „Crimson Room“

Da Werbung auf dem Mobilgerät genauso wichtig ist, wie auf dem Desktop (vielleicht mittlerweile sogar schon wichtiger), sind in der Zwischenzeit die meisten Werbetreibenden sowieso zu anderen Bannerformaten umgeschwenkt. Wer viel Zeit investiert, selbst animierte Banner zu erstellen und nicht bloß das Google Display Tool zu nutzen, der sollte ein Format verwenden, das möglichst auf allen Plattformen funktioniert, wie die beiden Flash-Alternativen GIF und HTML5.

Bannerformate

Google Display Banner dürfen höchstens 150 KB groß sein, unabhängig vom Format.

Animierte Banner können als GIF-Dateien, Flash oder HTML5 erstellt werden. Animationen dürfen allerdings nicht länger als 30 Sekunden sein.


Du willst mehr zum Thema SEA erfahren? Dann findest du hier unsere 10 Google Ads Tipps!


GIF-Dateien

GIF-Dateien bestehen eigentlich aus mehreren Bilddateien, die nacheinander angezeigt werden, weswegen sie schlechter zu komprimieren sind als Videodateien. Außerdem unterstützt das Format nur 256 Farben. Beide Faktoren bedeuten, dass GIF-Banner sehr einfach gehalten werden müssen und eine schlechte Bildqualität aufweisen, verglichen mit anderen Formaten. GIF-Dateien eignen sich deswegen nur für kleine, einfache Banner.

Die Vorteile sind zum einen, dass GIF-Dateien keine neue Browserversion oder ein Plugin zum Abspielen brauchen und auch auf mobilen Geräten angezeigt werden können. Zum anderen ist das Erstellen sehr einfach und mit gängigen Grafik-Programmen wie Adobe Photoshop möglich.

Beepworld
Beepworld: Hier fühlten sich GIF-Dateien zu Hause

HTML 5-Dateien

HTML5 wird in älteren Versionen einiger Browsern nicht oder nur unzureichend unterstützt (allen voran der Internet Explorer). Mittlerweile sollte dies aber kein Problem mehr darstellen, da alle aktuellen Versionen der Browser über ausreichende HTML5-Unterstützung verfügen. Die beste Unterstützung bietet Chrome, gefolgt von Firefox, die schlechteste bieten Safari und der Internet Explorer. Unter html5test.com kann man die HTML5-Unterstützung seiner Browserversion testen.

HTML5 Support Screenshot

 

Da die finale Version von HTML5 erst vor einem Jahr veröffentlicht wurde, gibt es noch nicht viele Programme, mit denen man einfach animierte Banner in HTML5 erstellen kann. Google hat hier vorgesorgt und kostenlose Programme veröffentlicht, wie Swiffy und den Google Webdesigner. Swiffy ist ein Tool, mit dem man Flash-Dateien in HTML5-Dateien konvertieren kann. Mit dem Google Webdesigner können Desings und animierte Banner für HTML5 erstellt werden. Außerdem gibt es eine spezielle Funktion für das Erstellen von Google-Display-Anzeigen, die alle nötigen Textzeilen beinhaltet. Der Google Webdesigner befindet sich zurzeit noch in der Beta.

Animierte Banner in HTML5 sind eingebundene Video-Dateien, die effizient komprimiert werden können, weswegen sie bei gleicher Dateigröße eine wesentlich höhere Bildqualität haben als GIFs. Den Vorläufer HTML4 gibt es seit 1997. Er unterstütze deswegen viele Bewegtbild- und Audio-Formate nicht, weswegen man für die Darstellung Browser Plugins benötigte. Zukünftig sollen alle Inhalte in HTML5 dargestellt werden und auf Plugins gänzlich verzichtet werden können.

Fazit

Ende letzten Jahres verwendeten noch 12 % aller Websites Flash-Inhalte. Diese Zahl wird seitdem weiter gesunken sein. Für Werbebanner war Flash noch ein attraktives Format, da sich einfach bewegte Banner in guter Qualität erstellen ließen, die zumindest in Desktop-Browsern angezeigt wurden. In diesem Bereich wird Flash von HTML5 abgelöst werden. Ganz tot ist Flash damit noch nicht: Videos auf Streaming Seiten sind häufig noch im FLV-Flash-Format, die aber auch weniger werden. Außerdem gibt es noch jede Menge kleiner Browser-Games im SWF-Format.

Geschrieben von

Sara hat Linguistik (M.A.) studiert und ist bei morefire für die Optimierung der Produktfeeds für Google Shopping zuständig. In ihrer Freizeit zockt sie am liebsten am PC oder der Vive und interessiert generell für allerlei technischen Schnickschnack.

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